Jesus schreit es heraus. Nicht leise. Nicht höflich. Nicht zurückhaltend.
Er ruft – aus dem Schmerz. Aus der Dunkelheit. Aus einer Tiefe, die sich verdammt echt anfühlt.
Und plötzlich klingt es so menschlich. So vertraut.
Denn genau das kennen viele:
Diese Momente, in denen alles zu viel wird. In denen du betest – und nichts passiert. In denen du fragst – und keine Antwort kommt.
In denen Gott sich nicht wie Gott anfühlt.
Jesus war ganz Mensch. Und genau deshalb ist dieser Schrei echt. Kein symbolisches Schauspiel. Kein Theater für die Ewigkeit. Sondern ein Ruf, geboren aus echter Verzweiflung.
Gott fühlt sich von Gott verlassen.
Und ja, wir sagen: Gott verlässt seine Kinder nicht. Wir glauben: Er ist gut. Er ist da.
Aber manchmal fühlt es sich anders an.
Manchmal übertönt das Gefühl die Wahrheit. Und das ist nicht falsch – das ist menschlich.
Was dann?
Jesus zeigt es uns: Er bleibt im Gespräch.
Er schreit zu Gott – nicht weg von ihm.
Er klagt. Er stellt Fragen. Er ist ehrlich. Und genau das ist Glaube. Kein glattes Bekenntnis. Sondern ein echtes Ringen.
Und Gott hält das aus.
Das Kreuz ist nicht nur ein Ort des Leidens. Es ist auch der Ort, an dem Gott zeigt: Ich bin da, auch wenn du mich nicht spürst.
Er verlässt uns nicht – auch dann nicht, wenn wir’s glauben.
Deshalb: Wenn du zweifelst, klag. Wenn du verletzt bist, schrei. Wenn du nichts mehr verstehst, sag es ihm.
Nicht fromm. Sondern echt. So wie Jesus.
Manchmal ist genau das der Beginn von Heilung.