Diese Worte klingen fast unspektakulär – wie das Ende einer Aufgabe: Haken dran, fertig.
Aber was Jesus hier sagt, ist alles andere als beiläufig.
„Es ist vollbracht“ ist kein resignierter Schlusspunkt. Es ist ein Statement. Eine Kampfansage. Eine Vollzugsmeldung.
Denn hier stirbt nicht einfach ein Mensch.
Hier endet ein Weg, der von Anfang an radikal war: Gott wird Mensch. Lebt nicht im Palast, sondern auf der Straße. Verbringt seine Zeit nicht mit den Frommen, sondern mit den Vergessenen. Heilt. Liebt. Konfrontiert. Und wird dafür getötet.
Und jetzt?
Jetzt hängt er da. Ausgeblutet. Ausgelacht. Ausgestoßen.
Und trotzdem – oder gerade deshalb – sagt er: „Es ist vollbracht.“
Nicht: „Ich bin am Ende.“
Sondern: „Ich habe vollendet.“
Das ist ein Unterschied.
Denn Jesus hat seinen Auftrag erfüllt. Alles, was notwendig war, um die Trennung zwischen Gott und uns zu überwinden, ist passiert. Nichts fehlt.
Keine Bedingung offen. Kein Zusatz im Kleingedruckten.
Die Schuldfrage ist geklärt. Die Gnade gilt.
Und das trifft unser religiöses Herz.
Denn wir würden gerne was beisteuern. Ein gutes Leben, ein bisschen Reue, ein paar spirituelle Erfolge.
Aber Jesus sagt: Du kannst nichts hinzufügen. Es ist bereits alles getan.
Das ist unbequem.
Weil es unsere Kontrolle sprengt. Weil es uns den Stolz nimmt.
Und gleichzeitig ist es das Befreiendste überhaupt:
Du bist frei. Geliebt. Angenommen – nicht, weil du perfekt bist. Sondern, weil Jesus vollbracht hat, was du nie schaffen würdest.
Das Kreuz ist nicht das Ende. Es ist der Wendepunkt.
Und „es ist vollbracht“ heißt: Du musst nicht mehr beweisen, dass du wertvoll bist. Du darfst einfach leben – aus Gnade.
Und genau das verändert alles.