Warum sind Kirchen- und Gemeindehomepages oft so schlecht?

18 Tipps, wie man die eigene Gemeindehomepage mit wenig Aufwand auf das nächste Level hebt.

Was macht man, wenn man eine neue Gemeinde kennenlernen will? Richtig, man besucht die entsprechende Gemeindehomepage. Oft erlebe ich allerdings, dass Kirchen- und Gemeindehompages überhaupt nicht für neue Besucher und Besucherinnen ausgelegt sind.

Immer wieder besuche ich unterschiedliche Gemeinden. Manchmal bin ich dort zum Predigen eingeladen. Manchmal geht es „nur“ um Besprechungen und Treffen. Hin und wieder benötige ich auch schlicht und einfach Informationen über eine Gemeinde, beispielsweise ihre Adresse.

Als Digital Native lautet mein erster Zugangsweg zu einer mir unbekannten Gemeinde: „Google & ChatGPT!“ Über die Suchmaschinen lassen sich viele Informationen auf den ersten Blick finden. Manchmal finde ich dann eine gute Gemeindehomepage. So liebe ich es. Keine Zeitverschwendung, keine unnötigen Suchen, keine übermäßigen Wege. Manchmal rollen sich mir allerdings auch die Fußnägel hoch…

Vor etwa fünfzehn Jahren war es üblich, dass Gemeindehomepages im untersten Bereich von Professionalität angesiedelt waren. Heutzutage gibt es großartige Möglichkeiten, um auch als Laien wirkungsvolle Webseiten zu erstellen. Trotzdem bekomme ich regelmäßig einen Schock, wenn ich manche Seiten besuche. Viele einfache Basics werden nicht beachtet. Einige Informationen sind nur schwer zu finden. Ein Gespür für Gäste und Gemeindefremde entdecke ich leider selten.

Auch wenn es provokativ scheint, möchte ich hier auf die 18 häufigsten Fehler eingehen, die ich regelmäßig beobachte. Mir geht es nun nicht darum, einzelne Webmaster zu dissen. Es geht mir auch nicht um professionellsten Umgang. Es sind einfache Basics, die man mit ein wenig Mühe schnell umsetzen kann. Gerne lasse ich mich korrigieren, wenn etwas „unmöglich“ sein sollte. Du darfst mir gern einen Kommentar hinterlassen.

1. Keine vernünftige Landingpage (Startseite)

Wenn ich eine Gemeinde online suche, möchte ich sofort drei Dinge wissen:

1. Wo ist die Gemeinde? (Standort)
2. Wann ist der Gottesdienst? (Zeiten)
3. Wer leitet die Gemeinde? (Pastor/in)

Erst danach interessieren mich weitere Aspekte wie die Menschen in der Gemeinde, Gruppenangebote oder Spendenmöglichkeiten.

Eine Landingpage ist die erste Seite, die Besucher sehen – sie muss in wenigen Sekunden die wichtigsten Infos liefern. In der Business-Welt bedeutet das: Klare Produktvorstellung und direkte Kaufmöglichkeit. Für eine Gemeinde heißt das:

Wo muss ich hin? → Adresse & Google-Maps-Link
Wen treffe ich dort? → Bild und Name des Pastors/der Pastorin oder eines Teams
Was erwartet mich? → Kurzbeschreibung des Gottesdienstes (z. B. traditionell, modern, mit Band, Familienfreundlich)

Diese Informationen müssen innerhalb von fünf Sekunden erkennbar sein – idealerweise als übersichtlicher Bereich über dem „Fold“ (also sichtbar, ohne zu scrollen).

Tipp: Ein freundliches Willkommensbild mit echten Menschen aus der Gemeinde schafft Vertrauen. Kein langes Blabla – eine klare, einladende Startseite entscheidet darüber, ob Besucher weitersurfen oder abspringen.

2. Kein Fokus auf möglichen Besuchern

Menschen neigen dazu, für sich selbst zu denken – auch beim Aufbau einer Gemeindehomepage. Oft schon habe ich erlebt, wie Entscheidungsgremien eine Gemeindehomepage nach ihren eigenen Bedürfnissen aufgebaut haben. Persönliche Vorlieben flossen ein. Eine solche Homepage ist nach innen hin optimiert, wird potentielle Besucher aber nicht angemessen bedienen.

Doch wie kann man sicherstellen, dass eine Homepage wirklich einladend ist? Ganz einfach: Externe testen lassen!

Freunde fragen

Alle Webmaster kennen Menschen außerhalb der eigenen Gemeinde. Schicke ihnen den Link und bitte um ehrliches Feedback. Finden sie sofort, was sie suchen? Oder ist die Seite unklar?

Zielgruppen definieren

Wer besucht unsere Seite? Sind es Gemeindemitglieder, Neuankömmlinge, Menschen auf der Suche nach Anschluss?

Gezielt informieren

Welche drei wichtigsten Fragen hat eine fremde Person, die zum ersten Mal unsere Website sieht? Diese Infos gehören prominent auf die Startseite!

Tipp: Regelmäßig testen! Webseiten sollten sich mit den Bedürfnissen der Menschen verändern – und nicht nur den Geschmack eines Entscheidungsgremiums widerspiegeln.

3. Die Adresse muss sofort sichtbar sein!

Klingt banal, ist es aber nicht: Auf vielen Gemeindehomepages ist die Adresse schwer zu finden – manchmal versteckt im Impressum, manchmal gar nicht vorhanden. Wer regelmäßig kommt, kennt den Weg. Aber was ist mit neuen Gästen, Zugezogenen oder einem Gastprediger?

Lösung: Die Adresse gehört gut sichtbar auf die Startseite – idealerweise direkt in den Kopfbereich oder an eine prominente Stelle.

✅ Google Maps einbinden – So können Besucher direkt navigieren, ohne lange zu suchen.

✅ Fotos ergänzen – Ein Bild vom Gebäude hilft, es vor Ort leichter zu erkennen.

✅ DSGVO beachten – Ein Google-Maps-Hinweis in der Datenschutzerklärung lässt sich mit Generatoren schnell erstellen.

Ein möglicher Einwand: „Bei uns im Dorf kennt doch jeder die Kirche!“ – Das mag sein. Aber was ist mit neuen Einwohnern, Gästen oder Suchenden aus dem Nachbardorf? Eine leicht auffindbare Adresse zeigt: Diese Gemeinde denkt mit und heißt neue Menschen willkommen.

4. Gemeinde besteht aus Menschen – nicht aus Mauern!

Eine Gemeinde ist nicht nur ein Gebäude – sie lebt durch die Menschen. Doch auf vielen Webseiten sieht man nur leere Räume oder Außenfassaden. Diese Bilder helfen vielleicht bei der Orientierung, aber sie vermitteln kein echtes Gefühl für die Gemeinschaft.

Natürlich ist es nicht einfach, Fotos von Gemeindemitgliedern zu bekommen. Die DSGVO macht es nötig, für jede einzelne Person eine Einwilligung einzuholen. Das Gerücht, dass Gruppenfotos ab X Personen keine Zustimmung brauchen, ist falsch – und führt nur zu rechtlichen Unsicherheiten.

Trotzdem lohnt sich der Aufwand! Persönliche Bilder auf deiner Gemeindehomepage schaffen Vertrauen und geben einen echten Eindruck vom Gemeindeleben. Warum also nicht einen Gemeinde-Foto-Tag veranstalten?

Der Gemeinde-Foto-Tag:

Klare Kommunikation

Alle Anwesenden werden vorher informiert und füllen am Eingang ihre Einwilligung aus.

Gemeinsame Erlebnisse festhalten

 Vom Gottesdienst über das Mittagessen bis zu Spielen – es entstehen authentische Momente.

Mehrere Fotografen einsetzen

So gibt es abwechslungsreiche Bilder und verschiedene Perspektiven.

Bilder aktiv nutzen

Diese können für die Homepage, Social Media oder Gemeindebriefe eingesetzt werden.

Menschen suchen Gemeinschaft – nicht nur eine Adresse. Wer auf eurer Website echte Gesichter sieht, kann sich besser vorstellen, dazuzugehören. Also: Zeigt die Menschen, die eure Gemeinde ausmachen!

5. Wer ist Pastor/in?

Vielleicht liegt es an meinem Beruf – aber ich glaube, es geht vielen so: Wenn ich eine Gemeinde besuche, möchte ich wissen, mit wem ich es zu tun bekomme. Wer predigt? Wer trägt Verantwortung? Wer prägt die Gemeinde?

Gerade in Freien evangelischen Gemeinden wird das Amt des Pastors anders verstanden als in den großen Landeskirchen. Dort ist es theologische Tradition, dass der Pastor Teil des Ältestenkreises ist. Deswegen und teilweise auch um einem gewissen Personenkult vorzubeugen, wird die Pastorin oft in den Hintergrund gerückt. Doch was macht das mit einem potenziellen Besucher?

Die Lösung ist denkbar einfach:

– Drei kurze Zeilen über die Pastorin oder den Pastor – leicht verständlich, gut sichtbar auf der Webseite platziert.

– Ein aktuelles, authentisches Bild – keine alten, verstaubten Fotos von vor zehn Jahren!

– Persönlichkeit zeigen – Was ist dem Pastor wichtig? Was prägt seine Arbeit?

Direkt im Anschluss kann man dann theologische Grundfragen erklären und auf ein etwas anderes Amtsverständnis hinweisen.

6. Wer ist mein/e Ansprechpartner/in?

Neue Leute fühlen sich wohler, wenn sie schon vor dem ersten Kontakt wissen, mit wem sie es zu tun bekommen. Das gilt nicht nur für den Pastor, sondern auch für Gruppenleiter, Mitarbeitende und Ehrenamtliche. Darauf sollte man auf der Gemeindehomepage unbedingt achten.

Besonders bei Angeboten für Kinder und Jugendliche ist Transparenz wichtig. Eltern möchten wissen, wer die Verantwortung trägt – ein erster Eindruck schafft Vertrauen.

✅ Vorname & Bild reichen oft aus – Niemand muss seine vollständigen Kontaktdaten öffentlich machen.

✅ Kontaktformulare nutzen – Moderne Websites ermöglichen es, Personen direkt anzuschreiben, ohne private E-Mail-Adressen oder Telefonnummern zu veröffentlichen.

✅ Freundliche Vorstellung – Ein kurzer Satz wie „Hey, ich bin Sarah und leite die Jugendarbeit – ich freue mich, euch kennenzulernen!“ macht den Erstkontakt leichter.

Eine Gemeinde lebt von Beziehungen. Eine klare Ansprechbarkeit auf der Website zeigt: Hier gibt es echte Menschen, die sich freuen, wenn du dazukommst!

7. Aktuelle Termine und Veranstaltungen

Es gibt kaum etwas Traurigeres, als eine Gemeindehomepage mit jahrealten Informationen. Sicher, das Konzert von 2019 war großartig – aber wenn es noch immer auf der Startseite steht, wirkt die Gemeinde eher eingeschlafen als lebendig.

Dabei ist es heute so einfach, Inhalte aktuell zu halten:

Gemeindebrief nutzen

Fast jede Gemeinde veröffentlicht regelmäßig einen Gemeindebrief. Warum nicht einen oder zwei Artikel daraus auch online stellen?

Gemeindegruppen vorstellen

Einblicke in verschiedene Kreise helfen neuen Besuchern, die Gemeinde kennenzulernen.

Aktuelle Predigten einbinden

Ob als Text, Audio oder Video – frische Inhalte halten die Seite lebendig.

Gottesdienste als besondere Events bewerben

Warum fokussiert man sich so oft auf besondere Konzerte und andere Veranstaltungen, wenn die Gottesdienste das eigentliche Herz von Gemeinde sind? Hier lässt sich guter und aktueller Content für die Homepage erstellen.

Konsistent bleiben

Lieber nur ein aktueller Beitrag im Monat, als zwei Wochen lang tägliche Impulse und dann ein halbes Jahr wieder nichts.

Manchmal ist es aber auch Zeit zum Aufräumen

Alte Veranstaltungen löschen – Ein Bericht über das Gemeindefest von vor fünf Jahren muss nicht ewig online bleiben.

Dauerhafte Inhalte überarbeiten – Wenn ein Artikel nach Jahren noch relevant ist, lohnt es sich, veraltete Details zu aktualisieren.

Eine lebendige Gemeinde sollte auch eine lebendige Website haben. Also: Aufräumen, erneuern, sichtbar bleiben!

8. Kein responsive Design

Mehr als die Hälfte aller Internetnutzer besucht Gemeindehomepages über das Smartphone – und dennoch gibt es immer noch unzählige Gemeindehomepages, die nicht für mobile Ansichten optimiert sind. Das Problem? Ein Handybildschirm ist viel kleiner als ein Desktop-Monitor und kann daher nur begrenzte Inhalte auf einmal darstellen. Wenn Texte zu klein sind, Menüs unübersichtlich oder Bilder falsch skaliert, springen Besucher schnell ab.

Die Lösung heißt responsives Design. Damit passt sich die Website automatisch an verschiedene Bildschirmgrößen an. Zum Glück lässt sich das mit wenigen Maßnahmen umsetzen:

Ein flexibles Layout nutzen – Die meisten modernen Website-Baukästen (WordPress, Wix, Jimdo) bieten responsives Design von Haus aus.
Testen, testen, testen – Öffne deine Website auf dem Smartphone und prüfe, ob Texte, Bilder und Buttons gut sichtbar sind.
Menüstruktur vereinfachen – Ein kompaktes „Hamburger-Menü“ (☰) sorgt für Übersichtlichkeit.
Schriftgröße anpassen – Zu kleine Texte sind schwer lesbar, achte darauf, dass Schriftgrößen im Verhältnis und nicht absolut eingestellt sind.
Bilder optimieren – Große Dateien verlangsamen die Ladezeit, also vorher komprimieren (z. B. mit TinyPNG).
Tippen statt Klicken – Buttons und wichtige sollten groß genug sein, um mit dem Finger bequem gedrückt zu werden.

9. Keine Verknüpfung mit Social Media

Wenn ich heute einen interessanten Inhalt finde, teile ich ihn in meinen sozialen Netzwerken. Warum sollte das bei Gemeindethemen anders sein?

Ein Facebook- oder Instagram-Auftritt ist für Gemeinden wertvoll, doch er erfordert viel Zeit und regelmäßige Pflege. Noch wichtiger ist aber, dass Besucher die Inhalte der Gemeindehomepage einfach teilen können – direkt auf ihren eigenen Profilen.

✅ „Teilen“-Buttons einbinden – Für fast alle Webseiten gibt es fertige Lösungen, um Artikel, Predigten oder Veranstaltungen mit einem Klick teilbar zu machen.

✅ Je einfacher, desto besser – Je intuitiver die Funktion, desto eher wird sie genutzt.

✅ DSGVO-konforme Lösung – Wer Datenschutzbedenken hat: Das Shariff-Plugin für WordPress ermöglicht sicheres Teilen ohne Tracking-Probleme.

Gemeinden leben von persönlicher Weiterempfehlung – das gilt offline genauso wie online. Wer Inhalte leicht teilen kann, tut es auch – und bringt damit neue Menschen in Berührung mit der Gemeinde.

Wollen wir deine Gemeindehomepage gemeinsam angehen?

10. Vorsicht mit unerklärten Login-Boxen

Viele Gemeinden nutzen einen internen Bereich auf ihrer Gemeindehomepage, um Dokumente oder Mitgliederinfos bereitzustellen – eine großartige Möglichkeit für die interne Kommunikation. Doch wenn auf der öffentlichen Website plötzlich eine Login-Box auftaucht, ohne Erklärung, wirkt das für Besucher irritierend. Ein Gast, der nach Gottesdienstzeiten sucht, fragt sich womöglich: Was verbirgt sich dahinter? Kann ich mich registrieren? Ist das überhaupt für mich gedacht?

Mach es besser so:
🔹 Erkläre den internen Bereich – Ein kurzer Hinweis wie „Dieser Bereich ist für Gemeindemitglieder. Wenn du dazugehören möchtest, sprich uns gerne an!“ sorgt für Klarheit.

🔹 Keine Login-Felder auf der Startseite – Platziere den Zugang in einem Untermenü oder verlinke ihn gezielt für Mitglieder.

🔹 Nutze eine separate Subdomain – Eine eigene Adresse wie mitglieder.gemeinde.de hält den internen Bereich vom öffentlichen Auftritt getrennt und vermeidet Verwirrung.

So bleibt die Hauptseite einladend und verständlich – und die Mitglieder finden trotzdem leicht ihren geschützten Bereich.

11. Zu viel offensichtliche Theologie

Es ist großartig, wenn eine Gemeinde ihre theologischen Grundlagen erklärt – das hilft Besuchern, schnell zu verstehen, was ihr wichtig ist. Doch wenn diese Texte so lang und komplex sind, dass man stundenlang nachdenken muss, verfehlt man das Ziel.

Fakt ist: Ein durchschnittlicher Besucher entscheidet innerhalb von Sekunden, ob er auf einer Website bleibt. Niemand liest sich seitenlange theologische Abhandlungen durch, wenn das Ziel der Abhandlung nicht vorher klar war.

✅ Wichtiges auf den ersten Blick sichtbar machen – Eine kurze, klare Zusammenfassung der theologischen Grundlagen reicht fürs erste.

✅ Weiterführende Inhalte für Interessierte bereitstellen – Wer tiefer einsteigen will, kann über verlinkte Unterseiten mehr erfahren.

✅ Unterscheiden zwischen „wichtig“ und „interessant“ – Theologische Grundwerte gehören klar und kompakt auf die Hauptseite, ausführliche Texte in gut strukturierte Unterseiten.

Einfach gesagt: Das Wesentliche muss sofort erkennbar sein – alles Weitere findet, wer es wirklich sucht. So bleibt die Website einladend und informativ zugleich.

12. Schlechte Theologie

Stell dir vor: Ein Webmaster erstellt eine Gemeindehomepage und übernimmt einen Text zu theologischen Fragen aus einem Buch, dass ihm sein Onkel einst geschenkt hat. Der Text erscheint schlüssig und gut, spiegelt aber gar nicht die wirklichen Überzeugungen der Gemeinde wider. Nein, viel schlimmer, es gab sogar aus dem Gemeindebund einst eine deutliche Klarstellung, dass dieser Text schlichtweg sachlich falsch ist. Doch weil die Freude über die neue Website groß ist, wird der Inhalt nicht genau geprüft.

Das Problem? Andere Gemeinden entdecken den Text, halten ihn für eine offizielle Erklärung und kopieren ihn. Der Fehler verbreitet sich – und plötzlich findet sich auf mehreren FeG-Homepages die theologisch fragwürdige Aussage wie:

 „Die Gemeinde ist unabhängig von staatlicher Unterstützung.“

Klingt harmlos? Ist leider sachlich falsch und kann zu Missverständnissen führen.

Eine kleine Challenge für dich: Recherchiere auf verschiedenen FeG-Homepages, was die Abkürzung „FeG“ bedeutet. Du wirst sehen: Manche Erklärungen sind fundiert, andere enthalten theologische Unklarheiten oder sogar Fehler.

Deshalb gilt: Theologische Aussagen auf Gemeindehomepages müssen immer von Theologen oder theologisch geschulten Personen geprüft werden. Nur so bleibt die Außendarstellung einer Gemeinde glaubwürdig – und das Bild, das sie nach außen vermittelt, wirklich stimmig.

13. Grausames Design der Gemeindehomepage

Eine Gemeindehomepage braucht kein hochprofessionelles Design – aber es sollte zu den Möglichkeiten der Gemeindeglieder passen. Wichtig ist Authentizität: Wenn das digitale Erscheinungsbild zu perfekt wirkt, die Realität vor Ort aber deutlich bescheidener ist, kann das enttäuschend wirken.

Gleichzeitig sollte das Design nicht völlig vernachlässigt werden. Manche Websites sind so unübersichtlich und lieblos gestaltet, dass Besucher sie sofort wieder verlassen. Dabei ist es heute wirklich einfach, eine ansprechende Seite zu erstellen: Mit Tools wie Canva lassen sich hochwertige Grafiken gestalten, kostenlos nutzbare Bilder gibt es reichlich im Netz und WordPress-Themes ermöglichen ein modernes Layout ohne großen Aufwand.

Ein Tipp: Vorgefertigte Premium-Themes sind eine sinnvolle Investition. Sie sparen enorm viel Zeit und sind im Vergleich zum Arbeitsaufwand sogar günstiger. Eine gut strukturierte, optisch ansprechende Seite hilft, dass Menschen gerne bleiben – und das ist doch das Ziel, oder?

14. Das vergessene Kinderprogramm

Die Kinderarbeit einer Gemeinde angemessen online auf der Gemeindehomepage darzustellen, ist eine echte Herausforderung. Warum? Weil sich in diesem Bereich ständig etwas ändert:

🔹 Mitarbeiter wechseln, Programme werden angepasst, Strukturen verändern sich. Was vor einem Jahr aktuell war, kann heute völlig überholt sein.

🔹 Datenschutz ist besonders sensibel – Die Veröffentlichung von Kinderfotos erfordert Einwilligungen der Eltern und viel Sorgsamkeit, was für viele Gemeinden ein zu hoher Aufwand ist.

Trotzdem lohnt sich die Mühe! Denn für viele Eltern ist das Kinderprogramm wichtiger als die Predigt. Ich habe schon oft erlebt, dass Familien eine Gemeinde wegen einer tollen Kinderarbeit gewählt haben – aber noch nie, dass sie trotz schlechter Kinderarbeit blieben, weil die Predigten so stark waren.

Wie kann man die Kinderarbeit aktuell halten?

✅ Regelmäßige Updates einplanen – Inhalte sollten mindestens einmal im Jahr überprüft werden.

✅ Weniger Text, mehr Struktur – Statt langer Beschreibungen lieber klare Infos: Wann? Wo? Für welches Alter? Wer ist Ansprechpartner?

✅ Mitarbeiter einbinden – Warum nicht den Gruppenleitern Zugriff geben, damit sie ihre Seiten selbst aktuell halten?

✅ Kreative Lösungen für Bilder – Falls Eltern keine Fotoeinwilligung geben, kann man auch mit Illustrationen, Symbolbildern oder kreativen Gruppenfotos (z. B. von hinten oder mit Fokus auf Aktivitäten) arbeiten.

Wer die Kinderarbeit gut sichtbar, aktuell und ansprechend präsentiert, macht es Familien leichter, sich für die Gemeinde zu entscheiden.

15. Die vernachlässigte Videofunktion

Was kann die Atmosphäre und den Vibe einer Gemeinde besser vermitteln als ein gut gemachtes Video? Viele Gemeinden nutzen bereits Videoaufzeichnungen ihrer Predigten – warum also nicht die Predigt vom vergangenen Sonntag direkt auf der Homepage einbinden?

Es ist längst kein Geheimnis mehr: Videos dominieren das Internet und werden immer wichtiger. Menschen bevorzugen bewegte Bilder gegenüber langen Texten – auch im Gemeindekontext. Warum sollte die Kirche diese Entwicklung ignorieren?

Und das Beste: Die Technik ist längst da! Fast jeder hat heute ein Smartphone dabei, mit dem sich in Sekunden hochwertige Videos aufnehmen lassen. Doch statt einfach nur wahllos zu filmen, hilft eine gezielte Strategie:

Mehr als nur Predigten

Zeigt die Gemeinschaft – z. B. mit kurzen Clips aus dem Kirchenkaffee, von Veranstaltungen oder aus der Kinderarbeit.

Authentizität statt Perfektion

Es geht nicht um Hochglanzproduktionen, sondern um echte, lebendige Eindrücke.

Kurz & knackig

In Social Media funktionieren Clips von 30–60 Sekunden oft besser als lange Mitschnitte.

Leichte Bearbeitung

Tools wie Canva, InShot oder CapCut machen es einfach, Texte oder Musik zu ergänzen.

Regelmäßigkeit zählt

Lieber jede Woche ein kurzes Video als einmal im Jahr eine aufwendige Doku.

Also: Kamera raus, die schönsten Momente einfangen – und zeigen, was Gemeinde ausmacht!

16. Suchmaschinenoptimierung

Mit der sogenannten SEO (Search Engine Optimization – Suchmaschinenoptimierung) sollte sich ein Webmaster regelmäßig auseinandersetzen. Die Zeiten von einfachen Meta Angaben im HTML Header sind lange vorbei. Was bringt eine tolle Gemeindehomepage, wenn sie bei Google nicht zu finden ist?

Eine gute Suchmaschinenoptimierung (SEO) präsentiert eure Gemeindehomepage, wenn Menschen nach „Kirche in [Ort]“ oder „Gottesdienst am Sonntag“ suchen. Hilfreich kann ein Plugin bei WordPress sein, ich selbst arbeite seit Jahren schon mit Yoast.

Relevante Keywords nutzen

Überlegt, wonach Suchende googeln würden („Evangelische Kirche [Ort]“, „Familiengottesdienst“, „Taufen Anmeldung“). Nutzt diese Begriffe in Überschriften, Texten und Meta-Beschreibungen.

Klare Struktur und gute Inhalte

Jede Seite braucht eine klare H1-Überschrift und sinnvolle Unterüberschriften (H2, H3).

Texte sollten informativ, leicht verständlich und aktuell sein.

Ortsangaben sind wichtig, z. B. „Unsere Kirche in Hamburg-Altona“.

Mobile Optimierung

Hier kommt der Punkt von eben wieder zum Tragen: Google bevorzugt Seiten, die auf Smartphones gut lesbar sind. Nutzt ein responsives Design und achtet auf schnelle Ladezeiten.

Lokale SEO: Google My Business

Legt ein Google-My-Business-Profil an mit Adresse, Öffnungszeiten und Fotos – so erscheint eure Gemeinde direkt in der Google-Suche und auf Google Maps.

Interne und externe Verlinkungen

Verlinkt auf wichtige Seiten innerhalb der eigenen Website (z. B. von der Startseite zum Kalender). Holt euch Links von anderen Webseiten, z. B. von der Stadt, Kirchenverbänden oder lokalen Medien.

Bilder und Medien optimieren

Dateinamen sollten beschreibend sein („kirche-hamburg-sonntag.jpg“ statt „IMG_1234.jpg“). Alt-Texte helfen Google, Bilder zu verstehen und verbessern Barrierefreiheit. Mit diesen Schritten verbessert ihr die Sichtbarkeit eurer Gemeinde und macht es Besuchern leichter, euch online zu finden!

17. Schlechte Navigation

Es mag bequem erscheinen, neue Inhalte auf der Homepage einfach auf eine neue Unterseite zu packen. Doch die Realität ist: Die wenigsten Besucher navigieren durch lange Menübäume.

Heutzutage gilt:

👉 Was nicht sofort ins Auge springt, existiert nicht.

Natürlich gibt es Inhalte, die hauptsächlich für Gemeindemitglieder relevant sind – diese können in einem untergeordneten Bereich platziert werden. Aber alles, was für neue Besucher wichtig ist, gehört zwingend auf die Startseite (Landingpage):

✅ Klare, sichtbare Platzierung – Direkt auf der Homepage, nicht versteckt im Menü.

✅ Auch in der mobilen Ansicht gut auffindbar – Viele Gemeindehomepages sind nur am Desktop übersichtlich, auf dem Handy aber unbrauchbar.

✅ Visuelle Hervorhebung – Ein neuer Arbeitsbereich kann durch Bilder, Buttons oder ein kurzes Intro auf der Startseite sichtbar gemacht werden.

Fazit: Wer neue Besucher erreichen will, muss ihre Wahrnehmung steuern. Wichtige Infos müssen sofort sichtbar sein – sonst gehen sie einfach unter.

18. Eine ordentliche Suchfunktion darf nicht fehlen…

Es gibt kaum etwas Frustrierenderes als versteckte Informationen auf einer Gemeindehomepage. Große Internetunternehmen sind hier oft keine Vorbilder: Wer schon einmal verzweifelt nach einem Treiber oder einem bestimmten Programm gesucht hat, kennt das Problem. Navigationsmenüs sind unübersichtlich, Forenlinks führen ins Leere – und die letzte Rettung ist meist die Suchfunktion.

Deshalb gehört eine funktionierende Suchfunktion auch auf jede Gemeindehomepage!

✅ Die Lupe muss sichtbar sein – Am besten oben rechts oder prominent im Menü.

✅ Unbedingt testen! – Eine Suchfunktion ist nur nützlich, wenn sie wirklich relevante Ergebnisse liefert. Probiere sie selbst aus!

✅ Plugins und externe Lösungen nutzen – Falls die Standardsuche ungenau ist, gibt es für WordPress & Co. leistungsfähige Alternativen.

Fazit: Eine gut funktionierende Suchfunktion erspart Frust – und sorgt dafür, dass Besucher schnell finden, was sie suchen.

Die ultimative Challenge am Ende:

Hier sind sieben konkrete Aufgaben, die du einem Webseitentester geben kannst, um eure Gemeindehomepage auf Nutzerfreundlichkeit und Qualität zu überprüfen:

Startseiten-Check: Ist das Wichtigste sofort sichtbar?

Aufgabe: Öffne die Startseite und nimm dir 5 Sekunden Zeit. Welche drei Infos nimmst du wahr? Findest du schnell Standort, Gottesdienstzeiten und Pastor/in?

Mobile-Optimierung: Funktioniert die Seite auf dem Smartphone?

Aufgabe: Besuche die Seite auf dem Handy. Ist die Navigation verständlich? Sind Texte gut lesbar? Laden Bilder richtig? Gibt es störende Elemente?

Suchfunktion: Findest du gezielt bestimmte Inhalte?

Aufgabe: Nutze die Suchfunktion und suche nach:

„Kinderprogramm“

„Predigten“

„Kontakt“

Welche Ergebnisse findest du?

Veranstaltungsaktualität: Gibt es veraltete Infos?

Aufgabe: Suche nach Veranstaltungen oder Events. Sind Termine aus der Vergangenheit noch auf der Startseite? Finden sich Ankündigungen für das aktuelle Jahr?

Theologische Klarheit: Wird verständlich vermittelt, worum es geht?

Aufgabe: Lies die theologischen Grundlagen der Gemeinde. Sind sie klar formuliert oder zu komplex? Versteht eine außenstehende Person, worum es geht?

Kontakt & Ansprechpartner: Wie ist die Gemeinde erreichbar?

Aufgabe: Suche nach einer Kontaktmöglichkeit.

Gibt es eine E-Mail-Adresse oder ein Kontaktformular?

Findest du Infos zu Ansprechpartnern (z. B. Kinderarbeit, Seelsorge, Gruppenleiter)?

Ladezeiten & Performance: Lädt die Seite schnell?

Aufgabe: Öffne die Website mit einer schlechten Internetverbindung.

Dauert der Seitenaufbau länger als 3 Sekunden?

Werden Bilder langsam geladen?

Bonus-Tipp: Bitten den Tester, auch die Nebeneindrücke zu notieren. Wie fühlt man sich auf der Homepage? Welche Fragen ploppen auf? So bekommst du echte Nutzererfahrungen!

Simon Birr „spricht“ seit knapp 25 Jahren HTML und PHP, hat diverse Homepages selbst erstellt und bloggt seit 2005 mit WordPress. Als Pastor kennt er nicht nur die programmiertechnische Seite einer Homepage sondern verantwortet im Team mit vielen anderen den Auftritt der Gemeinde, in der er Mitglied ist: www.betakirche.de.

Was kostet eine vernünftige Gemeindehomepage bei mir?

Vor einigen Wochen schon habe ich einen kurzen Beitrag geschrieben und da mit viel Aufwand ein Plugin integriert. In diesem Plugin kann man verschiedene Optionen aus- oder abwählen und sich über eine konkrete Preisgestaltung Gedanken machen. In der Regel kannst du aber davon ausgehen, dass wir mit 1000 Euro schon gute Verbesserungen erzielen können. Schau doch einfach mal vorbei:

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