Die besten Tools für digitale Kirche

Wer mich kennt, weiß, dass ich schon seit Jahrzehnten in der digitalen Kirche unterwegs bin. Seit einigen Jahren gibt es auch eine richtige digitale Kirche aus Deutschland, die betaKirche. Ab August werde ich das Social Media Management für die betaKirche übernehmen. Natürlich nehme ich dich mit auf diesen Weg und gebe dir viele spannende Einblicke in die Welt von Social Media Marketing. Darum geht es aber heute noch gar nicht…

Digitale Kirche lebt von kreativen Ideen und guten Werkzeugen. Doch welche digitalen Tools sind besonders nützlich? Wahrscheinlich werde ich in den nächsten Monaten ziemlich viele neue Tools entdecken. Trotzdem stelle ich dir heute meinen Status Quo vor. Ich kann mir vorstellen, dass da auch für deine analoge Gemeinde etwas bei ist.

Organisation

1. ChurchTools

Ohne ChurchTools möchte ich nicht mehr. Diese Software gehört einfach an die Nummer eins. Mittlerweile habe ich fünf Accounts in fünf Gemeidnen mit denen ich zusammenarbeite. Mal arbeite ich mit großen Adminrechten und wir verwalten die gesamte Gemeinde-Orga darüber, an anderer Stelle sehe ich nur die Abläufe von Gottesdiensten.

ChurchTools ist ein umfangreiches digitales Verwaltungstool, speziell auf Gemeinden und ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Es erleichtert nicht nur die Planung von Gottesdiensten, sondern ermöglicht eine strukturierte Verwaltung von Aufgaben, Ressourcen, Terminen und Mitgliederdaten. Alles Datenschutzkonform und mit guten Schnittstellen nach außen.

In einer ehemaligen Gemeinde habe ich beispielsweise einen Google-Kalender verknüpft, der so alle Mitglieder über kommende Veranstaltungen informiert hat, gleichzeitig regelmäßig auf der Homepage aktualisiert wurde und bequem vom Handy in der Hosentasche zu bedienen war.

Praxisbeispiel: Wie gesagt, ich nutze ChurchTools auf allen Ebenen. In der digitalen Kirche haben wir hier die perfekte Möglichkeit der Mitglieder- und vor allem Spenderinnen-Verwaltung.

2. Reclaim.ai

Reclaim hat mein Leben verändert. Dieses Tool optimiert die persönliche Zeitplanung und hilft dabei, bewusst Zeiten für spirituelle Aktivitäten, einzelne Gemeindeprojekte und einen gesamten Content-Kalender zu vereinen. Eigentlich ist es ganz einfach. Reclaim greift sich die Datensätze aus der Todo-Liste, gleicht sie mit dem persönlichen Kalender ab und fügt dann Termine für die einzelnen Aufgaben in den Kalender ein.

Um es kurz zu sagen: Ich muss nur noch meiner Todo-Liste sagen, was gemacht werden muss und wie lange das dauert, Reclaim findet selbstständig einen freien Slot in meinem Kalender und plant diese Aufgabe für mich ein. Der Content-Kalender ist zwar etwas kniffeliger, aber den kann ich dir gerne bei Bedarf und Zeit nochmal gesondert erklären.

Production team discussing working calendar

3. Communi App

Die Communi App ist das Herz der betaKirche. Hin und wieder überlege ich, ob es nicht noch etwas besseres gäbe, aber da ist einfach nichts. Jedenfalls nicht in bezahlbarem Rahmen, mit vernünftigem caf (church acceptance factor) und vertretbarem Installationsaufwand.

Über die App erfahren wir Neuigkeiten aus der Kirche, sind in Gruppen organisiert und können uns über alles Mögliche auf dem Laufenden halten. Von Gebetsanliegen und Erhöhrungen, persönlichen Updates bis hin zu spannenden Veranstaltungen findet sich alles mögliche.

Gestaltung & Kommunikation

4. Canva

Canva hat in meinen Augen die Welt des Designs massiv auf den Kopf gestellt. Sowohl im Jazzcafe, also auch in der digitalen Kirche nutzen wir dieses massive Tool. Da lege ich auch gerne aus eigener Tasche einige Euros auf den Tisch, um die Teamfunktionen zu aktivieren.

Ich weiß noch, wie wir damals zu Anfängen der digitalen Revolution mit Photoshop 6 rumgekrebst haben und dann einige spitzfindige Spendensparer uns zu GIMP überreden wollten. Aber was bringt es, wenn man hundert Euro spart und den Ehrenamtlichen dafür Stunden über Stunden an Arbeit auf die Schultern legt?

Canva bietet intuitive Grafikdesign-Tools, mit denen jeder schnell und unkompliziert hochwertige Grafiken, Flyer, Social-Media Posts und sogar Präsentationen erstellen kann. Weit über dem Niveau, was PowerPoint Vorlagen bieten oder auch Adobe Express abliefert.

Canva ist die unübertroffene Hilfe, um den Gemeindeauftritt professionell und attraktiv zu gestalten.

Protipp: Einen Fehler solltest du bei Canva nicht begehen: Nimm auf keinen Fall das Design, welches dir in den allerersten Suchergebnissen angezeigt wird. Das haben alle anderen nämlich schon an ganz anderen Stellen gesehen. Du willst ja bestimmt nicht, dass deine Kirche einen ähnlichen Auftritt hat, wie eine Kneipe, oder?

5. WordPress mit Elementor

Vor knapp zwei Jahren habe ich die Entscheidung getroffen, mit meinen Homepages ein neues Level anzugehen. Deswegen habe ich Elementor-Pro gekauft. Damals hatten wir uns als digitale Kirche entschieden auf diesen Editor zu setzen und es war niemals ein Fehler.

Mit WordPress arbeite ich ja schon etwas länger. Also sehr lange. Ich war einer der Betatester. Ich kann mir auch nachdem ich eine ganze Reihe von weiteren Buildern ausprobiert habe auch nicht vorstellen jemals zu wechseln.

Elementor bringt WordPress aber nochmal auf eine neue Ebene. Hier kann man professionelle, nutzerfreundliche, responsive Websites erstellen, die einfach wirken. Jede Gemeinde sollte sich die Möglichkeiten auf jeden Fall einmal ansehen. Gern komme ich zur einmaligen Beratung mal vorbei.

Das spannende ist: Die operative Arbeit braucht so gut wie kein technisches Vorwissen. Also ja, man sollte schon wissen welchen Namen welches Element hat und wie was funktioniert, aber es braucht kein HTML oder sogar PHP Studium mehr wie vor zehn Jahren.

Man hands pointing coding html and programming develop on screen computer.

Vorbereitung und Verbreitung von Inhalten

6. Logos Bibelsoftware

Logos müsste eigentlich auf Platz 1 stehen. Wenn ich meinen BU für Erwachsene vorbereite, staune ich immer wieder über die neuen Möglichkeiten. Wir gehen hier nun aber durch praktikable Möglichkeiten von digitaler Kirche, so braucht es erst Organisation, dann spirituelle Inhalte. So kommt Logos erst an Platz 6.

Logos Bibelsoftware bietet umfassende und tiefgehende Möglichkeiten für Bibelstudium und Predigtvorbereitung. Die Datenbankfunktionen sind einzigartig und liefern Ergebnisse für die Theologen vor 100 Jahren noch ein Leben lang studiert und geforscht haben. Besonders interessant sind natürlich die KI Funktionen, angefangen von der Übersetzung aller Kommentare von anderssprachigen Autorinnen bis hin zu Zusammenfassungen, die schnell zeigen ob ein Text relevant ist, oder nicht.

Für mich ist Logos heutzutage das Tool für fundierte geistliche Arbeit. Ich möchte es nichtmehr missen.

Protipp: Plane regelmäßige Studientage mit Logos ein, um persönlich theologisch zu wachsen. So oft habe ich schon erlebt, dass ich in der Predigtvorbereitung noch dies oder das angucken wollte. Seit ich mir diese Freiheit gegeben habe, ist mein persönliches Theologiestudium auf ein ganz neues Level gekommen.

7. Podigee

Über Podigee musste ich erstmal kurz nachdenken, als wir die Lizenz mit der betaKirche bestellt haben. Das geht ja eigentlich auch alles kostenlos. Ja klar. Geht es. Man kann eigentlich alles irgendwie kostenlos bekommen. Dafür investiert man aber Zeit. Zeit ist aber die Ressource, die im digitalen ehrenamtlichen Bereich am wenigsten verfügbar ist.

Podigee macht die Erstellung und Veröffentlichung von Podcasts zu unseren spirituellen Themen, Predigten oder Andachten einfach und professionell. So erreichen wir die Menschen, die Inhalte zeit- und ortsunabhängig konsumieren möchten. A-Synchrone Kirche sagen wir dazu.

Wenn man erstmal verstanden hat, wie das Tool funktioniert, kann man fast jede Aufzeichnung von Audio in ein hilfreiches Format verwandeln.

8. OBS Studio

Was würde ich bloß ohne OBS Studio machen? Eigentlich müssten die anderen es auch können. Ich habe Adobe Premiere und besitze sogar einen Avid Media Composer. Trotzdem nehme ich meine Videos und viele Livestreams über OBS Studio auf. Selbst bei den ganz großen Produktionen, wenn wir also auf Blackmagic und weitere gute Hardware zurückgreifen könnten, laufen bei mir über OBS.

Warum? OBS Studio ist das Schweizer Taschenmesser für professionelle Livestreams, Videoproduktionen und Online-Gottesdienste. Geräte anschließen und das Ding funktioniert. Auch ohne umfangreiche technische Kenntnisse kannst du hochwertige digitale Angebote bereitstellen. Guck dir zwei, drei YouTube Videos an, dann bist du schon mitten drin…

Kollaboration

9. Mentimeter

Mentimeter ermöglicht interaktive Umfragen, Quizze und Wortwolken, die direkt in Gottesdienste und Gemeindeversammlungen eingebunden werden können. Als digitale Kirche können wir per Chat bei Zoom den Link posten und sehen alle gemeinsam, was geantwortet wird. Das fördert Beteiligung, Interaktion und Gemeinschaftsgefühl.

Hin und wieder frage ich mich, warum wir nicht schon vor Corona auf solche Ideen gekommen sind. Eigentlich ist das technisch total einfach umgesetzt, aber kaum einer wusste um diese Möglichkeiten.

Denk mal an Gebetsanliegen im Gottesdienst, oder Rückmeldungen zur Predigt oder gemeinsame Vernetzung… Alles machbar, innerhalb weniger Klicks…

10. Miro

Miro hab ich tatsächlich erst beim Hackathon der betaKirche kennengelernt. Mittlerweile habe ich ein eigenes Monatsabo, weil dieses Tool einfach geil ist. Es ist nicht nur ein digitales Whiteboard, sondern ermöglicht kreatives Arbeiten, Brainstorming, Workshops und Projektplanungen.

Die visuelle und interaktive Oberfläche fördert kreative Zusammenarbeit und gemeinsames Entwickeln neuer Ideen. Regelmäßig werden neue Funktionen etabliert, die eine große Hilfe sind.

Mit Miro können Organisationen sich vernetzen und gemeinsam visuell an Projekten arbeiten. Dafür müssen die Beteiligten nicht gemeinsam in einem Raum sein. Perfekte Basis für digitale Kirche.

11. Padlet

Padlet habe ich eines Tages entdeck, als wir Gebetsabende für den Angriffskrieg auf die Ukraine mit der betaKirche anbieten wollten. Eigentlich ist Padlet eine gute Mischung aus Mentimeter und Miro aber doch ganz anders.

Padlet bietet virtuelle Pinnwände für Ideen, Feedback und Gebetsanliegen. Einfach zu bedienen, gut zu konfigureren. Im Unterschied zu Mentimeter arbeitet man gemeinsam auf einer Pinnwand, kann also auch liken, kommentieren und miteinander interagieren. Es ist aber bei weitem nicht so groß wie Miro, kann also auch einzelnen Gottesdienstbesuchern zugemutet werden, ohne eine Schulung vorher durchzuführen.

Padlet ist ideal, um Transparenz, Beteiligung und kreative Zusammenarbeit in deiner Gemeinde zu fördern.

12. Nextcloud / Google Drive

Nextcloud und Google Drive ermöglichen dir sichere und flexible Dateiverwaltung und Zusammenarbeit im Team. Man könnte noch von Dropbox oder im übertragenen Sinn von WeTransfer sprechen. Wichtig ist: Es geht um eine Cloud. Alle Mitglieder können einfach auf Ressourcen zugreifen, Inhalte teilen und gemeinsam bearbeiten.

In der betaKirche nutzen wir aktuell Nextcloud. Das hat im Wesentlichen Datenschutzgründe. Im Jazzcafe nutze ich Google Drive. Da sieht der Cashflow natürlich auch etwas anders aus.

Wichtig ist der grundlegende Gedanke: Dateien, die alle benötigen, sind für alle zu erreichen. Hier meine ich nun nicht Mitgliederlisten oder Spendenstatistiken, sondern das, was wirklich wichtig ist: Social Media Vorlagen, Design-Manuals, Protokolle der Besprechungen von vor vier Jahren.

Wie oft habe ich mich als Pastor beim Suchen gefunden. Irgendwer wollte wissen, was wir vor acht Jahren mal entschieden haben. Meistens konnte ich es direkt sagen, weil mein Gehirn ziemlich gut auf langer Sicht funktioniert. Wenn dann aber jemand wissen wollte, wo das genau steht, ging es in die Tiefe des analogen Archivs. Das ist mit so einer Cloud alles Geschichte.

Gut verfügbare Informationen sind einer der grundlegenden Schlüssel für funktionierende Online-Zusammenarbeit. Ganz besonders also auch für digitale Kirche.

13. Typeform

Typeform kenne ich eigentlich schon sehr lange. Es ist ein klassischer Funnel-Builder. Bei manchen Projekten wäre es in der Vergangenheit schon sehr sinnvoll gewesen, war dann aber doch zu teuer. In der betaKirche haben wir Typeform entdeckt und gebucht, als wir unsere drei Formen der Zugehörigkeit etabliert haben.

Nun setzen wir dieses Tool für verschiedene Aufgaben ein. Es ist ideal zur Erstellung attraktiver, nutzerfreundlicher Umfragen und Anmeldungen. Unsere Erfahrung: Die Gemeinde beteiligt sich gerne an diesen interaktiven und ästhetisch ansprechenden Umfragen. Manchmal ist eben genau das auch ein Schlüssel für funktionierende Arbeit: Gute und professionelle Tools, die leicht zu bedienen sind und keine Erklärung brauchen.

100 dollars like a funnel in hand against the background of the European currency.

Die Macht von künstlicher Intelligenz

14. Opus.pro

Opus.pro war der Gamechanger in den letzten zwei Jahren. Es hat sich viel verändert. Unter anderem die Nutzung von Smartphone oder PC. Wir müssen uns nichts vormachen: 90 Prozent aller Nutzer gucken die Inhalte ihrer Kirche übers Smartphone. Die meisten haben den Ton dabei aus. Also braucht man Untertitel.

Vor fünf Jahren habe ich Untertitel selbst geschrieben. Stundenlange Arbeit. Vor zwei Jahren feierte ich Premiere Pro mit den besonderen Features für Untertitel. Trotzdem noch eine Stunde Arbeit. Nun gibt es Opus.

Opus.pro fasst Videos mit KI zusammen, erstellt kurze Videos und versieht sie automatisch mit Untertiteln. Außerdem sucht Opus die Clips heraus, die am besten performen und schreibt sogar die Caption selbst. Geil.

ProTipp: Achte unbedingt auf dein Branding. Es bringt gar nichts, wenn du Opus.pro in der Standardeinstellung arbeiten lässt, dann sieht dein Video einfach nur genau so aus, wie viele andere Videos der KI Produzenten. Wenn du dich mit dem Branding etwas beschäftigst, bekommst du genialeInhalte. Schau doch gern mal auf meinem TikTok Kanal vorbei und mach dir ein Bild.

15. ChatGPT

Zuletzt kommt das Tool, welches eigentlich in aller Munde ist. Was würde ich heutzutage bloß ohne ChatGPT machen? Wie könnte ich ein entspanntes Leben als Gemeindepastor haben.

ChatGPT ermöglicht automatisierte Texterstellung, inhaltliche Unterstützung und kreative Ideenfindung. Es unterstützt dich bei der Erstellung inspirierender Inhalte und der Entwicklung neuer Impulse für Gemeindeaktivitäten. Über ChatGPT müsste ich eigentlich einen ganz eigenen Beitrag erstellen. In aller Kürze aber schonmal eine wichtige Mahnung: Nur weil alles Mögliche mit ChatGPT funktioniert, sollte man es auch direkt so nutzen. Es gibt mittlerweile beispielsweise sehr gute KI Erkennungstools. Stell dir vor, was Google wohl mit meiner Webseite machen würde, wenn ich diesen Beitrag einfach nur mit ChatGPT erstellt hätte… Aber wie gesagt, dazu an anderer Stelle mehr.

Meine umfassende Auswahl an Tools macht deine Kirche lebendig und effizient. Was sind deine aktuellen Favoriten?

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